02.04.2012
Anfang, Ende, mitten drin - Naumburgs neue Pfarrerin ist da
Montagmorgen - und die Wenzelskirche in Naumburg ist fast bis auf den letzten Platz gefüllt. Gleich drei Gründe gibt es dafür.
Denn zum einen gehen die Hildebrandttage 2011 zu Ende. Und so erklingt das Meisterstück der Orgelbaukunst, um die vielen Gäste einzustimmen auf das zweite Ereignis des Tages: Pfarrerin Christina Lang, die neue Pfarrerin in Naumburg, wird in ihr Amt eingeführt. Kein normaler Montag, denn außerdem ist es der 3. Oktober, Tag der Deutschen Einheit. Nachdem die Naumburger Kirchengemeinden sich zu einer Stadtgemeinde zusammengeschlossen hatten, war nun die Neubesetzung der zweiten Pfarrstelle dran. Pfarrerin Lang, seit zehn Jahren in Pöllwitz tätig, hatte sich im Mai in Naumburg vorgestellt und ihre Bewerbung war bestätigt worden. Jetzt ist sie offiziell in der Pfarrstelle I für die Kirchengemeinde Naumburg zuständig.
Der Einführungsgottesdienst war musikalisch geprägt durch Orgelmusik Johann Sebastian Bachs, die der Organist der Wenzelskirche David Franke interpretierte, und Werken von Henry Purcell, die durch den Naumburger Kammerchor, Musici d'numburg und Solisten unter Leitung von KMD Jan-Martin Drafehn aufgeführt wurden.
Zur Einführung waren etliche Mitarbeitende des Kirchenkreises gekommen, die zum Teil auch an der Einführungshandlung mitwirkten. Pfarrer Bartsch, der stellvertretende Superintendent des Kirchenkreises Mathias Imbusch und Pfarrerin Lang leiteten den Gottesdienst. Nach den Segensworten zu ihrem Dienstbeginn verband Christina Lang in ihrer Predigt die drei Ereignisse des Tages miteinander. Sie bewegte die Herzen, als sie von ihren Erlebnissen bei der Wende erzählte. Aufgewachsen in Vacha an der innerdeutschen Grenze war es ein besonderes Erlebnis, die wenigen Kilometer nach Philippsthal fahren zu können und dort ein herzliches Willkommen zu finden: "Endlich seid ihr da."
In den Mittelpunkt der Predigt rückte dann der Apostel Petrus, der mit seinem Glauben eine wahre Achterbahnfahrt erlebte, einmal ganz oben - als mutiger Zeuge für Jesus, als enger Freund, als besonders ausgezeichneter Jünger; einmal ganz unten - bei seiner Verleugnung Jesu, seinem "Schiffbruch" im Sturm auf dem See Genezareth. "Ich habe für dich gebeten, dass dein Glaube nicht aufhöre", so hört es Petrus aus dem Mund Jesu (Lukas 22,32). Es kommt nicht darauf an, sich selbst immer wieder aus dem Sumpf zu ziehen. Es genügt das Vertrauen auf Jesus Christus, der sich selbst stark macht für den Glauben seiner Menschen.
Mut und Zuversicht kommen aber auch aus dem Beistand und der Unterstützung von Menschen. Und so gratulierten viele Pfarrerin Lang persönlich - im Gottesdienst selbst der Naumburger Oberbürgermeister Bernward Küper, am Ausgang der Wenzelskirche viele der Gäste. Grußworte und gute Wünsche gab es dann auch noch in der Othmarskirche, in die die Gäste nach dem Gottesdienst eingeladen waren.