08.04.2016
Einladung zu zwei Ausstellungen im St. Wenzel
Dass Menschwerdung dann beginnt, wenn einer sich von der jeweiligen Truppe entfernt, diese Erfahrung gebe ich hiermit unumwunden als Ratschlag an spätere Geschlechter. Heinrich Böll
Am Freitag, dem 8. April, laden wir Sie um 18 Uhr herzlich zur Vernissage in die Kirche St. Wenzel ein. Die Friedensbibliothek ist für knapp 2 Monate mit der Ausstellung „Entfernung von der Truppe“ Gast in unserer Kirche. Die Ausstellung thematisiert an Schautafeln die Kriegsdienstverweigerung und Desertion im Dritten Reich, vor allem am Beispiel dreier Personen: Franz Jägerstätter, Hermann Stöhr und Heinrich Böll.
Zu einer ganz anderen Ausstellungseröffnung laden wir Sie am Sonntag, dem 29. Mai, um 12.30 Uhr in die Kirche St. Wenzel ein: Der Mecklenburger Künstler Walter Green stellt „Skulpturen zum Befassen“ aus. Die Holz-skulpturen sprechen eine eigene Sprache. Das Material - es sind Eichenbalken aus Abbruchhäusern – erzählt eine lange Geschichte: von der Eichel, die Wurzeln schlägt, über den gewachsenen Baum, der gefällt wird und dessen Holz, in dem Zimmerleute, Pilze und Insekten, Sonne und Regen ihre Lebensspuren hinterlassenen haben. Walter Green würdigt mit seiner Kunst diese Geschichte und schafft dennoch etwas Neues. Die Aufforderung „Bitte berühren” lädt ein, die Figuren nicht nur mit den Augen, sondern auch mit dem Tastsinn zu erfahren, zu „er-fassen“. Es geht ihm „um das Vergehen und Werden, um die Art und Weise menschlicher Begegnung und um das Suchen der Mitte, der eigenen, und das, „was die Welt im Innersten zusammenhält", auch aus christlicher Sicht“ schreibt er.
Seien Sie also herzlich eingeladen zur Vernissage am 29. Mai! Sie geschieht im Zusammenhang und im Anschluss an das Mittagskonzert „Orgel punkt Zwölf“.
Christina Lang