08.04.2016
Zum Tod von Waldemar Schewe: Rückblick mit großer Dankbarkeit

Die Kirchengemeinde Naumburg musste die traurige Nachricht zur Kenntnis nehmen, dass Pfarrer in Ruhe, Propst Waldemar Schewe, plötzlich verstorben ist.

Am 12. Februar nahm eine große Trauergemeinde im Naumburger Dom Abschied. Wir halten inne und blicken mit großer Dankbarkeit zurück.

Waldemar Schewe trug im Großen als Propst Mitverantwortung für unsere Landeskirche und im Kleinen als Pfarrer für die Naumburger Domgemeinde. Vieles ist bereits gesagt und geschrieben: Sein Einsatz für das Geläut des Domes oder die Orgel. Nicht alles kann hier genannt werden. Wichtig bleibt: Er war seiner Gemeinde nahe. Er liebte die Menschen und diese Liebe wurde erwidert. In seinem großen Amtszimmer am Domplatz tagte nicht nur der Gemeindekirchenrat. Auch der Helferkreis traf sich gerne dort.

Obwohl die baulichen Zustände des Hauses viel zu wünschen übrig ließen, strahlte sein Amtszimmer eine freundliche Atmosphäre des Willkommens aus. Aus sonst oft lästigen Sitzungen wurden so freundliche Gesprächsrunden mit Humor und Tiefe: Nie ohne Gottes Wort und nie ohne Bewirtung.

Schewe führte das Abendmahl mit Kindern ein, hob das Ehrenamt und den Lektorendienst am Dom aus der Taufe und begründete gemeinsam mit seiner Frau die Tradition des Empfangs des Dompfarrers für die Sängerinnen der Domkantorei am Epiphaniastag.

Er war ehrlicher Mitstreiter, offener Kollege und Ratgeber. Für die Menschen, die Sorgen und Probleme hatten, strahlte er Glaube und Zuversicht aus. Mit dieser Gabe wurde er vielen zum Segen.

Michael Bartsch, Domprediger