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Die Jahreslosung für dieses Jahr gibt uns einen Hinweis des Paulus mit, der zunächst an die Gemeinde in Korinth gerichtet war. „Alle eure Dinge lasst in der Liebe geschehen.“ (1.Kor 16,14)

Es braucht wohl kaum Erklärungen, was es genau heißt, jeder und jede hat sofort Bilder davon. Vieles haben wir lieb, wir lieben es bestimmte Sachen zu machen. Das ist klar. Aber Paulus spricht von allen Dingen, also auch von jenen, die in mir Widerstand erzeugen, sie zu tun. Da denke ich an Aufgaben, wie Fensterputzen, Schriftkram erledigen oder Menschen zu begegnen, mit denen ich es schwer habe.

Gerade das, was ich lieber vermeide, was ich vor mir herschiebe, auch das in Liebe zu tun, das ist einige Arbeit. Diese Dinge auch zu lieben, geht mir nicht so leicht ein. Paulus aber kann uns hier auch auf die Sprünge helfen, was er genau meint. Ein paar Seiten vor diesem Wort erläutert er uns einiges zur Liebe (1. Kor 13). Ohne die Liebe, wäre man in seinem Tun nichts, sagt er da. Die Liebe bläht sich nicht auf und treibt nicht Mutwillen, sie erfreut sich an der Wahrheit. Sie glaubt alles und duldet alles.

Wenn man sagt, dass jemand Dinge halbherzig tut, so meint man, es fehlt die Liebe, es ist etwas lieblos. Genau das sollte man nach Paulus vermeiden. Vielmehr sollten wir unseren Aufgaben, auch wenn sie uns nicht sofort Freude bereiten, doch etwas Schönes abgewinnen, dass wir sie mit Liebe angehen, eben nicht halbherzig. Und manchmal auch bei der Wahrheit bleiben, als dann zu schweigen oder gar zu heucheln, dabei aber nicht die Liebe vergessen.

Die Liebe füllt unser Tun und Handeln mit Leben. Denn ein Handeln mit Liebe ist auch ein Handeln mit Gottes Beistand und seinem Geleit. „Wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott und Gott in ihm“, heißt es im ersten Johannesbrief.

Wenn wir jetzt das Jahr 2023 beenden und unter diesem Wort in das neue Jahr gehen, dann weiß ich: Gott sieht auf mich, denn „Gott ist ein Gott, der mich sieht“. Sein Blick sieht mich als sein geliebtes Kind. Aus diesem Zuspruch kann ich Kraft gewinnen, für das neue und noch offene Jahr 2024. Meine Sorgen und Ängste sind gesehen und aufgehoben bei Gott. Mit diesem Glauben und Vertrauen kann ich getrost annehmen, was Paulus sagt: Alle eure Dinge lasst in der Liebe geschehen.

Herzlich grüßt Sie von einem Jahr zum andern!

Ihr Lars Fiedler, Pfarrer